Author: admincaro
Grüne Spuren
Warum brachte im 18. Jahrhundert eine 100 Jahre alte Palme die Wissenschaft in Aufruhr? Welches Stück Kolonialgeschichte steht auf vielen deutschen Fensterbänken? Warum sind Städte artenreich?
„Grüne Spuren” widmet sich diesen wie vielen anderen Fragen und führt die Hörer_innen dabei durch den heute als Heinrich-von-Kleist-Park bekannten Ort in Schöneberg. Ab 1679 hatte hier für mehr als 240 Jahre der erste Botanische Garten Berlins seine Heimat. Hier wurden Pflanzen kultiviert, deren Samen zum Anbau in die damaligen deutschen Kolonien ausgeführt wurden.
Heute ist von dieser besonderen Anlage und ihrer Geschichte kaum noch etwas erfahrbar. Bis auf das „Haus am Kleistpark”, das 1880 als Königlich Botanisches Museum eingeweiht wurde (in dem das Herbarium des Adelbert von Chamisso untergebracht war), sind alle Gebäude des Botanischen Gartens verschwunden.



Der Audiowalk verläuft in elf Hörstationen entlang der ehemaligen Standorte der einst beeindruckenden Gewächshäuser und orientiert sich am Parkplan von 1886. Die Hörspielszenen widmen sich der Leidenschaft für die Botanik und ihren ökonomischen, politischen und historischen Verwicklungen. Expert_innen, Historiker_innen und Botaniker_innen teilen Anekdoten wie Wissen treten in imaginierte Dialoge mit Stimmen aus der Vergangenheit, so z.B. Rosa Luxemburg, Jean-Jacques Rousseau oder Franklin D. Roosevelt.
TEASER – GRÜNE SPUREN
Der Audiowalk ist kostenfrei und jederzeit über die Guidemate App auf dem Smartphone abrufbar. Ein Geländeplan, der via App auf dem Display des Smartphones erscheint, zeigt die Stationen. Mithilfe von GPS-Daten werden die Positionen der Hörer_innen geortet und die Audiotracks an den jeweiligen Stationen automatisch gestartet. Der Audiowalk wurde für das Hören mit Kopfhörern konzipiert. Der Kleistpark ist barrierefrei.

Pressestimmen:
Stadteilzeitung Schöneberg:
Caroline Böttcher und Julia Ohlendorf haben in ihrer Audio-Walk-Dichtung „Grüne Spuren“ eine interessante Möglichkeit vorgelegt, den Spuren des einstigen Botanischen Gartens in einem leibhaftigen, aber begleiteten Spaziergang durch das Gelände selbst nachzugehen. Mithilfe dieses Hörspiel-Reigens wird der Spaziergang durch den real erlebbaren Park zu einem Gesamtkunstwerk, bestehend aus dem eigenen Naturerlebnis und dem Hören von Geschichten zu diesem Erlebnisort, eigens konzipiert für Kopfhörer auf einem Audiowalk.
FluxFM:
Neben harten Fakten werden kurze Geschichten erzählt. Aus historischen Zeitungsartikeln und Tagebucheinträgen werden Mini-Hörspiele. So möchte Sounddesignerin Sonja Harth Hörer:innen für kurze Zeit auf eine Zeitreise schicken.
radioeins:
Der Audiowalk macht es möglich, in die Geschichte einzutauchen. Und Geschichte heißt auch: Kolonialgeschichte. In elf Hörstationen geht es entlang der ehemaligen Standorte der einst beeindruckenden Gewächshäuser.
Expert_innen im Audiowalk:
Dr. Katja Kaiser (Historikerin mit den Schwerpunkten Kolonialgeschichte, Museums- und Sammlungsgeschichte sowie Gender Studies), Dr. Norbert Kilian (Leiter der Bibliothek und Wissenschaftshistorischen Sammlung, Botanischer Garten Berlin), Dr. Nils Köster (Kustos, Tropische und Subtropische Lebendsammlungen, Botanischer Garten Berlin), Dr. Birgit Seitz (Botanikerin, Botanischer Verein von Berlin und Brandenburg)
Produktionsteam Audiowalk:
Konzept, Buch, Regie und Produktion:Caroline Böttcher und Julia Ohlendorf
Sounddesign und Arrangement: Sonja Harth
Tonaufnahmen: Caroline Böttcher, Berthold Heiland
Tonschnitt: Caroline Böttcher, Sonja Harth
Sprecher_innen: Caroline Böttcher, Nancy Fischer, Lisa Hrdina, Nina Kronjäger, Grischa Meyer, Lara Niebuhr, Julia Ohlendorf, Timo Weisschnur
Musik: Christian Gies
Bildcollagen und Fotografien: Caroline Böttcher
Karten: Rita Böttcher
Ein Projekt des Fachbereichs Kunst, Kultur, Museen Tempelhof-Schöneberg im Rahmen von Draussenstadt – ein Programm der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Freundlich unterstützt durch den Botanischen Garten Berlin.






In dem szenischen Hörspaziergang werdet ihr die Protagonistin Anja kennenlernen, die eine Nachbarschaftsführung initiiert hat. Mit ihr und den drei TeilnehmerInnen Gerd, Jelena und Sasha erkundet ihr mit dem Englischen Garten, dem Orientalischen Garten, dem Balinesischen Garten* und dem Rhododendronhain, einen besonderen Teil der Gärten der Welt.
In einem dicht verwobenen Gespräch diskutieren die vier ProtagonistInnen Themen wie die Rolle von Pflanzen in rasant wachsenden Metropolen, Pflanzenmigration und Kolonialismus, die Geschichte der Gärten der Welt in Marzahn und die spannende Frage nach dem Bewusstsein von Pflanzen.
Die Sounddesignerin Jana Irmert übersetzt mit ihren Arrangements das visuell Wahrnehmbare in ein eigenständiges Hörerlebnis: Geräusche und atmosphärische Klänge werden mit der Erzählung verwoben und geben Raum und Zeit, um in die Klangwelt der Pflanzen einzutauchen, die für das bloße Ohr sonst nicht zu hören ist.
*Der Balinesische Garten ist vorübergehend wegen Covid-19 geschlossen.



Mitwirkende
Konzept, Buch, Regie:
Caroline Böttcher
SprecherInnen:
Barbara Philipp als Anja
Andreas Leupold als Gerd
Lisa Hrdina als Jelena
Johann Jürgens als Sasha
Sounddesign, Mischung:
Jana Irmert
Geräusche: Heather Andrews
Sprecheraufnahmen: Christian Betz
Dramaturgische Beratung: Jacob Hauptmann und Jule Jäger
2020 produziert von Jule Jäger und Caroline Böttcher
Audiowalklänge
48 Minuten
Hören
Der Audiowalk kann auf dem eigenen Mobile Endgerät über die App Guidemate gehört oder direkt in den Gärten der Welt ausgeliehen werden.
Teaser


Ausleihe
Besucherzentrum
Haupteingang Gärten der Welt
Blumberger Damm 44 in 12685 Berlin
www.gaertenderwelt.de
Ausleihzeiten
Die Geräte können ab 10:00 Uhr im
Besucherzentrum gegen Hinterlegung
eines Pfands kostenfrei entliehen werden.
Rückgabe in der Sommersaison bis 18
Uhr, in der Wintersaison bis 16 Uhr.
Für den Zutritt zu den Gärten der Welt ist ein Entgeld zu zahlen
Sommersaison: 1. März bis 31. Oktober
7€/3€ ermäßigt
Wintersaison: 1. November bis 29. Februar
4€/2€ ermäßigt
(Stand September 2020)
Begleitheft zum Audiowalk

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und
das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Kooperationspartner: Gärten der Welt – Im Auftrag der Grün Berlin GmbH



1000 Steine
EIN AUDIOWALK ÜBER DEN ERSTEN BERLINER TRÜMMERBERG
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Drittel der angefallenen Schuttmenge der in Berlin zerstörten Gebäude zu Trümmerbergen aufgeschüttet. Berlins Relief und Struktur sind stark geprägt von diesen künstlichen Bergen, die als Naherholungsgebiete angelegt wurden und heute als natürliche Erhebungen wahrgenommen werden.
Die Audioarbeit schafft Querverbindungen zwischen dem Mythos Trümmerfrau, der Sehnsucht nach einer heilen Welt im Nachkriegsberlin und den propagandistischen bzw. revisionistischen Darstellungen der deutschen Kolonien. Das wird konkret an der Geschichte des ersten Berliner Trümmerbergs, des Insulaners verhandelt, die exemplarisch für die Geschichten der insgesamt 18 Berliner Trümmerberge steht.
Bei dem Audiowalk 1000 Steine wird das Gesehene auf akustischer Ebene erweitert: Gedichte, die von AnwohnerInnen geschrieben wurden und Originaltöne aus Film und Fernsehen der 50er Jahre, werden mit narrativen Elementen verbunden. Es kommt zu Überlagerungen von Zeitebenen und Orten, wenn die ZuhörerInnen zum Beispiel eine Grabung auf dem Berg oder den Arbeitsablauf der Enttrümmerung verfolgen. Die ZuhörerInnen bewegen sich hierfür mit Hilfe einer Karte in mehreren Stationen, an denen Tracks gespielt werden über den Berg hinauf zur Wilhelm – Foerster Sternwarte.
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Ambiguität der Trümmerberge, der Gegensatz zwischen der schweren Geschichte ihrer Substanz und deren Nutzen als Naherholungsgebiete.
Eingegangen wird auf die Auswirkungen, die diese künstlich angelegte Natur auf die BewohnerInnen und die Stadt hat und inwiefern sich die BerlinerInnen die auf Trümmern gebauten Erholungsorte aneigneten. Das Sichtbarmachen der uns umgebenden urbanen Transformationsprozesse steht hierbei im Zentrum. Es wird verhandelt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und inwiefern ein differenzierteres historisches Verständnis die Grenzen unserer Wahrnehmung erweitern kann. Dabei tun sich Fragen auf nach verklärender Geschichtsschreibung, was eine Gesellschaft erinnert und vergisst und wie mit Zerstörung durch Krieg umgegangen wird.
Dauer: 40 Minuten
Der Audiowalk kann kostenlos auf der Plattform soundcloud nachgehört werden:
Konzept, Buch und Regie Caroline Böttcher
Ton und Schnitt Caroline Böttcher, Doris Schmidt
SprecherInnen Doris Schmidt, Maximilian Feldmann, Paula Sell, Max Flierl
2017 produziert von Caroline Böttcher
Gedichte
Schöneberger Südgelände ( Schön süd Berg) von Marie Hempel, Datum unbekannt (Archiv Tempelhof – Schöneberg)
Gruß an die Marienhöhe von Fritz Hielscher von 1952 (Archiv Tempelhof – Schöneberg)
Der Insulaner verliert die Ruhe nicht, von Günter Neumann, 1950, Tonmaterial des RIAS
Beiträge
Der Augenzeuge, Bunkerbahn am Friedrichshain, 1947 / 55, Progress Filmverleih
Welt im Film August 1946, Bundesarchiv, Transit Filmverleih
Quellen:
Fichtner, Volkmar: Die anthropogen bedingte Umwandlung des Reliefs durch Trümmeraufschüttungen in Berlin ( West) seit 1945. Berlin: SELBSTVERLAG DES GEOGRAPHISCHEN INSTITUTS DER FREIEN UNIVERSITÄT BERLIN, 1977
Forßbohm, Ulrike: Kriegs-End-Moränen. Zum Denkmalwert der Trümmerberge in Berlin. Berlin: Graue Reihe des Instituts für Stadt-und Regionalplanung, Technische Universität, Heft 34, 2011
Mit freundlicher Unterstützung durch
Universität der Künste Berlin
Günter Neumann Stiftung
Archiv Tempelhof – Schöneberg
Gefördert durch die Dezentrale Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg
Das Projekt wurde am Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin entwickelt.
Durchbrochenes Haus
Die Arbeit „Durchbrochenes Haus“ ist die Fortsetzung meiner Arbeit „Mont Klamott“, in der ich mich mit der Geschichte der Trümmerberge und die Auswirkung dieser künstlich angelegten Natur auf die Stadt und ihre Physiognomie, befasste.
Die Arbeit „Durchbrochenes Haus“ ist eine Suche nach der materiellen und geschichtlichen Substanz der Trümmerberge.
Mit den Häusern, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden ist auch ein Teil der Berliner Kultur verschwunden. Mein Fokus liegt auf prägnanten Orten, die mit dem Zweiten Weltkrieg vollkommen oder zum Teil zerstört wurden und in Folge der Abräumarbeiten vollends abgerissen wurden. Mit Hilfe von Grundrissen und Fotografien baue ich Modelle von diesen Berliner Gebäuden. Fotografien der an ihrer Stelle neu erbauten Häuser oder Brachflächen und Fotografien der Trümmerberge stellen den Bezug zur Gegenwart her.
Dummy Katalog: »Mont Klamott«
»Mont Klamott«
Berliner Trümmerberge
Das Relief und die Struktur der Stadt sind stark durch die künstlichen Berge geprägt. Die unverwertbaren Trümmer der zerstörten Häuser machten nach dem Zweiten Weltkrieg ein Drittel der gesamten Schuttmenge aus. Durch die Anlegung von Naherholungsgebieten wurden sie in die Umgebung eingepasst. Und die Berliner tauften ihre Berge, die aus den »Klamotten« aufgeschüttet wurden »Mont Klamott«.
Der Katalog besteht aus einem Bildband und einem beigelegten Heft. Dem Betrachter sollen durch diese Unterteilung verschiedene Zugänge zu Geschichte ermöglicht werden:
Der Bildteil gibt einen geschichtlichen Aufschluss auf visueller Ebene. Hier werden Auszüge aus den Arbeiten »Wie kommt das Haus in den Berg?«, »Durchbrochenes Haus« sowie einer neuen Arbeit »Insulaner« mit historischen Abbildungen verbunden. Dieser Teil der Publikation enthält zudem aktuelle Fotografien der 18 Trümmerberge, die wie Landschaftsfotografien anmuten. Die Berge sind so fotografiert, wie sie auf den ersten Blick wahrgenommen werden: als natürliche Erhebungen, als Parks und Naherholungsgebiete. Unterbrochen werden diese Fotografien durch Einschübe historischer Abbildungen, die die Aufschüttungen dokumentieren. Kern des Kataloges bildet die fotografische Dokumentation von Fundstücken, die während der Begehungen der Berge von mir gesammelt wurden.
Das begleitende Heft bildet den theoretischen Unterbau: hier sind selbstverfasste Texte, die Aufschluss über die Geschichte der Trümmerberge geben, Skizzen, Kartierungen, sowie ein Essay von Luise Meier zusammengefasst.
I´m sorry Janina. I took your photos
Grzybowo is a village close to the Polish health resort of Kolobrzeg on the Baltic Sea.
The house at Uliza Borowska is abandoned.The calendar of 2003 hangs next to the kitchen window. Rotten food is left inside the fridge. Above the doorway and the bed, pictures of Mother Mary are hung in wooden frames.
On the floor of the dormitory some clothes are laying around, in between them are passports and photographs. Important ceremonies in the family history can be seen in the photographs, mainly funerals, weddings and baptisms.
A German sentence is written on the kitchen tiles „Sich regen bringt segen“ ( „To stir brings blessings“).
The house at 78-123 Stary Borek is a former German farm house, built before the turn of the last century.
A passport and a number of photos reveal that a women named Janina Stadnik lived here. She was born in Kielce, a city in the south of Poland.
A part of history is resurrected in front of my eyes. The family must have left the house abruptly the same way the Germans did after Worldwar II.
I decided to take the photographs with me.
78-123 Stary Borek; Grzybowo 106; Polska, Spring 2007
Harte Fakten / 14 Anekdoten
Begebenheiten, die sich unserem Vorstellungsvermögen entziehen.
Buch mit 14 Texten und 16 Fotografien, Hardcover, 34 Seiten, 17 cm x 12 cm, 2011